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Zahlen und Fakten

Initiator: HSC

Investitionsobjekt: deutsche Zweitmarkt-Kapitallebens- und Rentenversicherungen

Steuerliche Struktur: gewerblich

Investitionsparameter: geplanter Bestand bis zu 1.200 Policen

Mindestzeichnungssumme: EUR 5.000 zzgl. 5% Agio

Geplante Laufzeit: bis zum 31.12.2020; erstmaliges Sonderkündigungsrecht p.a. durch Anleger zum 31.12.2009

Geplante Ausschüttungen: 5,7% p.a. ab 12.2008; kumuliert 194% (ohne Agio, vor Steuern)

Prognostizierte durchschnittliche Einstandsrendite der Policen: 6,8%

Gesamtkapital: anfänglich EUR 78,6 Mio. (bis zu EUR 100 Mio.)

Eigenkapital: EUR 20 Mio. zzgl. 5% Agio

Fremdkapital (max. 85% der Rückkaufswerte): EUR 57,6 Mio. (bis zu EUR 80 Mio.), flexible Finanzierungsparameter

Weichkosten: 3,1% (bez. auf GK); 11,7% (bez. auf EK)

Inflationsrate: 1,5% (ab 2006/ 2007)

Investment Manager: Policen Direkt, Frankfurt

Treuhänderin: Tochtergesellschaft

Mittelverwendung: 96,7% fließen in den Policenkauf

Alleinstellungsmerkmale: Initiator ist bevorzugt mit einer 10%igen Verzinsung am Gewinn beteiligt, sobald der Anleger sein Kapital plus einer 100%igen Ausschüttung erhalten hat. Sehr niedrige Kostenquote. Sonderkündigungsrecht.

Bewertung: 2+ (Notenskala)

Investmentanalyse vom 17.03.2006

HSC Optivita VI

Der Initiator

Die HSC Hanseatische Sachwert Concept GmbH, Hamburg, wurde 2003 vom Initiator HCI, Hamburg, gegründet. Von der HSC wurden bisher drei Angebote im Bereich britische LV-Fonds und zwei im Bereich US-LV-Fonds emittiert. Das vorliegende Angebot ist das erste Konzept mit deutschen Lebensversicherungen. Die HCI hat bis dato 410 Fonds emittiert, kann damit als sehr erfahren gelten. Für die Sparte Lebensversicherungsfonds liegt noch keine Leistungsbilanz vor. Der Auftritt dieses Initiators ist angenehm und professionell.

Schwächen - Noch kein Leistungsnachweis für LV-Fonds.

Stärken - Insgesamt ist der Anbieter sehr erfahren.

Der Prospekt

Mit 88 Seiten fällt der Prospekt relativ schlank aus. Die vorgeschriebenen Eckdaten sind vollständig vorhanden. Die Verträge sind umfassend aufgeführt. Die Markterläuterung sowie die Partnerdarstellung sind hervorragend gelungen. Sprachführung und Prospektgestaltung sind sehr ansprechend.

Stärken - Ein inhaltlich vollständiger und angenehm zu lesender Prospekt.

Der Markt

Erst seit Ende der neunziger Jahre entwickelt sich hier der deutsche Gebrauchtmarkt für Kapitallebensversicherungen, seitdem aber mit rasender Geschwindigkeit. Heute wird jede zweite Lebensversicherung - aus persönlichen oder wirtschaftlichen Gründen - vorzeitig gekündigt. Allein im vergangenen Jahr betrugen die Rückkaufswerte über EUR 12 Mrd. Die Anbieter der geschlossenen Fonds rechnen mit Einstiegsrenditen von 6 bis 8%. Dies könnte für deutsche Fonds schnell die Obergrenze werden. Es bleibt abzuwarten, ob die Garantieverzinsung von derzeit 2,75% weiter abgesenkt werden wird. Das würde auch die Rendite der Fonds schmälern. Beim aktuell vorliegenden Fonds wird diese Problematik noch nicht greifen, da nur bereits bestehende Policen aufgekauft werden, die eine Mindestverzinsung von bis zu 4% aufweisen. Da es sich um ein junges Geschäftsmodell handelt, sind Renditeprognosen mit Vorsicht zu genießen - Erfahrungswerte gibt es noch nicht. Die Herausforderung im Bereich Zweitmarkthandel deutscher LVen liegt darin, künftig sinkende Einstiegsrenditen mit vermutlich steigenden Fremdkapitalzinsen zu paaren. Derzeit investieren die Fonds noch in bestehende Lebensversicherungen, die sich mindestens in der Mitte ihrer Laufzeit befinden - beim vorliegenden Angebot erstreckt sich die Restlaufzeit bis Ende 2020. Von solchen Policen gibt es zwar reichlich, es besteht die Gefahr, daß die Fondsgelder das Angebot an Lebensversicherungen übersteigen. Ansonsten gilt für Investments in deutsche Lebensversicherungen über einen Fonds das gleiche wie für die Lebensversicherungen selbst: Sie sind eine risikoarme Geldanlage, die ein paar Prozentpunkte Gewinn im Jahr einfährt. Um die Rendite zu hebeln, greifen Initiatoren gerne auf Fremdfinanzierungen zurück - mit den damit einher gehenden Risiken.

Schwächen - Vergleichsweise geringe Renditechancen ohne Fremdfinanzierung

Stärken - Vergleichsweise kleines Risikopotential.

Der Partner

Die „European Policy Exchange Ltd., London“ (EPEX) fungiert als Partner im Ankauf der Policen. Gegründet in 2003 ist die EPEX spezialisiert auf das Bewerten und Zusammenstellen von LV-Portfolios für institutionelle Kunden. Die EPEX gibt Garantien ab, vor allem für den Einhalt der festgelegten Kaufkriterien. Diese sind: Bei Verstoß gegen die Kriterien kann die Fondsgesellschaft vom Erwerb der Policen zurücktreten oder Nachbesserung verlangen. Policen Direkt (Versicherungsvermittlung GmbH, Frankfurt), eine 100%ige Tochter der EPEX, ist zuständig für das Überwachen und die Verwaltung des Policenportfolios. Policen Direkt, ebenfalls in 2003 gegründet, verwaltet derzeit ein Policenportfolio im Wert von EUR 140 Mio. Die Fondsgesellschaft wird bei der Auswahl der angebotenen Policen durch die Firma ABBZ beraten. Diese, gegründet in 1995, ist spezialisiert auf eine aktuarische Bewertung von Versicherungen. Von ABBZ wird dem Initiator eine Spezialsoftware zum Auswerten angebotener Policen zur Verfügung gestellt. Die Anlagekriterien sind recht allgemein. Bezüglich der Versichererqualität werden keine Vorgaben gemacht.

Schwächen - Zwei der Partner sind verhältnismäßig jung und haben bisher noch keine sonderlich hohen Volumina bewegt.

Stärken - Der Partner ABBZ ist etabliert. Spezialsoftware und externe Beratung.

Das Konzept

Der Anleger soll in einen Fonds investieren, der deutsche Zweitmarkt-Lebensversicherungen aufkauft. Bei einer geplanten Laufzeit bis Ende 2020 soll der Anleger kumulierte Ausschüttungen von rund 194% (vor Steuern) erhalten. Ab Ende 2009 verfügen die Anleger über ein jährliches Sonderkündigungsrecht. Die Anlagequote liegt bei 96,6%. Die Kostenstruktur fällt weit unterdurchschnittlich aus. Bezogen auf das Eigenkapital liegen die Weichkosten bei rund 11,7%. Die angenommene durchschnittliche Policenrendite von 6,8% ist angemessen. Der Fremdfinanzierungshebel von max. 85% der Rückkaufswerte ist bei dieser Art Anlage sinnvoll. Ohne einen solchen Hebel ist generell keine nennenswerte Rendite erzielbar. Der Anbieter hat eine Zinsabsicherung getätigt, um aus dem Ruder laufende Fremdkapitalzinsen zu vermeiden. Problematisch könnte sich der Markt entwickeln: das Gesamtvolumen ist überschaubar, der Markt erfordert ein professionelles Vorgehen. Von der Partnerwahl hängt der wirtschaftliche Erfolg des Konzepts ab. Der Partner EPEX ist verhältnismäßig jung, es ist nicht eindeutig, wie sehr er bereits am Markt etabliert ist. Der Initiator ist mit einer 10%igen Verzinsung vorrangig am Gewinn beteiligt, sobald die Anleger ihr Kapital plus 100% Ausschüttung erhalten haben. Dies ist in meinen Augen sehr positiv und beweist, wie sehr der Initiator von seinen Partnern überzeugt ist. Durch das Sonderkündigungsrecht ab 2009 gewinnt der Fonds ein hohes Maß an Flexibilität für den Notfall.

Schwächen - Hohe Renditen sind nur über einen hohen Fremdfinanzierungshebel möglich. Partner sind noch nicht lange am Markt tätig. Anlagekriterien sind sehr allgemein.

Stärken - Konservative Prognose. Weitreichende Zinsabsicherung. Entlohnung des Initiators nach 100% Gewinnzuweisung an Anleger. Sonderkündigungsrecht im Notfall.

Summa summarum

halte ich das vorliegende Angebot „Optivita VI“ des Initiators HSC für einwandfrei. Der professionelle Auftritt des Initiators verdient eine (2). Die Konzeptionsparameter des Fonds sind sehr konservativ. Die Partner sind teils noch nicht etabliert, die Anlagekriterien sind sehr allgemein. Sehr positiv fallen die geringen Weichkosten und die sehr hohe Gewinnschwelle auf, ab welcher der Initiator an den Rückflüssen beteiligt wird. Durch die Konzeption ist das Risiko/ Renditeverhältnis sehr gut. Eine Beteiligung kann als Basisbaustein interessant sein. In meinen Augen hat dieses Angebot eine Bewertung mit „einwandfrei“ (2+) verdient.

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