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Zahlen und Fakten

Initiator: Ventafonds

Investitionsobjekt: Private Hanseuniversität Rostock

Investitionsgegenstände: Komplette Übernahme der Kapitalerhöhung der o.g. Universität (EUR 5 Mio.), Darlehen an die o.g. Universität (EUR 5 Mio.), Bürgschaftsübernahme (EUR 6 Mio.)

Mindestzeichnungssumme: EUR 10.000 zzgl. 5% Agio

Geplante Laufzeit: Früheste Kündigung durch Anleger zum 31.12.2016

Geplante Rendite: Rund 9,1% p.a.

Emissionskapital: EUR 18,972 Mio. zzgl. 5% Agio, Aufstockung auf EUR 25 Mio. möglich

Fremdkapital: Ohne

Inflationsrate: 2,5%

Weichkosten (incl. Agio): 16,76%

Konzeptionär: TUTOR Unternehmensberatung GmbH, Neumünster

Treuhandkommanditist: Fremdfirma

Alleinstellungsmerkmale: Erster deutscher Bildungsfonds. Attraktiver Markt mit Wachstumspotential. Etablierter Konzeptionär.

Bewertung: 1- (Notenskala)

Investmentanalyse vom 09.05.2006

Ventafonds 1. Deutscher Bildungsfonds

Der Initiator

Der vorliegende Fonds ist das Erstlingswerk des Initiators Ventafonds GmbH, Bremen. Konzipiert wurde das Angebot zusammen mit der TUTOR Unternehmensberatung, Neumünster. Diese ist im Bereich Unternehmensberatung und Berufsweiterbildung etabliert. Damit existiert nachweislich eine hohe Expertise im Ausbildungssektor. Das dem Fonds zugrunde liegende Konzept wurde im Rahmen eines Gründerwettbewerbs ausgezeichnet. Den Außenauftritt des Fondsinitiators empfinde ich als professionell und sehr vertriebsorientiert.

Schwächen - Der Initiator hat bisher keine Produkte in eigenem Namen geliefert.

Stärken - Der Konzeptionär ist ausgesprochen erfahren und sehr professionell. Der Firmenauftritt und die Produktpalette zeichnen das Unternehmen als sehr kreativ aus.

Note für Außenauftritt - B

Der Prospekt

Mit 117 relevanten Seiten fällt der Prospekt durchschnittlich umfangreich aus. Das für die meisten Anleger neue Anlagesegment ist ausgezeichnet erläutert. Der Text ist verständlich, die Aufmachung in Bild und Wort ansprechend.

Stärken - Ansprechender Prospekt, der die Besonderheiten des Angebots hervorragend erläutert.

Der Markt

„Hochschulbildung als Investition“ und „Universitäten als Dienstleister am Kunden Student“. In Deutschland noch recht neue Gedanken. Mit der 1999 unterzeichneten Bologna-Erklärung hat sich unter anderem Deutschland verpflichtet, Universitätsausbildung zu internationalisieren. Damit werden Studienzeiten und -inhalte vergleichbar. Ein derartiges System ist in angelsächsischen Ländern längst etabliert. Dort sind Studiengebühren die Regel. In Deutschland wird darüber noch diskutiert. Die Bologna-Erklärung macht solche Diskussionen allerdings obsolet, da die Einführung solcher Gebühren längst beschlossene Sache ist. Aus eigener Erfahrung können Universitäten bspw. in England mit Gebühren und akquirierten Zuwendungen ehemaliger Studenten eine hervorragende Studienqualität gewährleisten. Dies ist auch das wirtschaftliche Ziel der Privaten Hanseuniversität Rostock. Die Initiatoren wollen mit diesem Angebot mittelfristig internationalen Standard erreichen. Damit soll die bis heute aktuelle Abwanderung von Studentenpotential ins Ausland Geschichte werden. Im Gegenteil soll der deutsche Hochschulmarkt für ausländische Studenten attraktiv werden. Legt man die Erfahrungen angelsächsischer Universitäten zu Grunde, so ist das Konzept tragbar. Im Ausland ist der Markt bereits maturiert, dort wird teils hart um einzelne Studienzugänger geworben. Hierzulande ist das Marktpotential ausgesprochen groß, da derzeit nur 8 private Hochschulen mit insgesamt unter 5.000 Studenten existieren. Wie im Ausland können Studenten auch in Deutschland über spezielle Darlehen ihr Studium finanzieren und die Tilgung ausgesprochen zinsgünstig über viele Jahre tilgen. Damit kann den Unkenrufen eines unsozialen Wettbewerbs um bonitätsstarke Studenten entgegen getreten werden. Das vorliegende Angebot erweitert das Marktpotential um eine interessante Komponente. Neben Studenten werden auch Firmen direkt angesprochen. Das Studium soll neben theoretischen Inhalten parallel Praktika beinhalten. Damit stünden Unternehmen junge (24 Jahre) Absolventen mit Praxiserfahrung und Führungsqualitäten zur Verfügung. Mit diesem Konzept sollen auch Unternehmen quasi als Sponsoren einzelner Studenten geworben werden. Das Unternehmen kann einen Kandidaten zur Leistung verpflichten. Gleichzeitig würde so Ausbildung tatsächlich zu einer kalkulierbaren Investition. Ohnehin liegt die Arbeitslosenquote bei Absolventen von Privatunis faktisch bei null. Das Hauptrisiko des Marktes liegt m.E. im schlechten Wissenstand der einzelnen Marktteilnehmer. Weder künftige Studenten noch Firmen wissen in der Regel von den zu erwartenden Änderungen auf dem Bildungssektor. Der Konzeptionär will dieses Manko durch eine pro-aktive Werbung ändern. Neben Vorträgen in Schulen ist die direkte Akquise von Unternehmen mittels Hochschulberatungszentren (derzeit 20 im Inland geplant) in Vorbereitung. Auf Grund des für Deutschland neuartigen Konzepts sei es laut Konzeptionär kein Problem, namhafte Professoren für die Private Hanseuniversität Rostock zu begeistern.

Schwächen - Erfolg hängt von der Akzeptanz der einzelnen Marktteilnehmer ab.

Stärken - Hochrentabler Markt mit sehr hohem Nachfragepotential.

Die Partner

Seit 1994 ist die TU-TOR Unternehmensberatung, Neumünster, auf dem Bildungsmarkt tätig. Bekannt wurde sie deutschlandweit vor allem durch das Bemühen, einen Ausbildungsstandard für Finanzdienstleister zu setzen. Die hohe Ausbildungsqualität ist mir aus eigener Anschauung bekannt, da ich den dreijährigen Curriculum zum Masterconsultant in Finance selbst durchlaufen habe. Das vorliegende Konzept konnte auch eine Prüfung im Rahmen eines Gründerwettbewerbs des Landes Mecklenburg-Vorpommern bestehen. 2002 gewann Tutor mit dem Geschäftsplan aus 51 eingereichten Plänen den ersten Platz (Runde 1). Offenbar überzeugte vor allem die Tatsache, daß mit einer universitären Einrichtung tatsächlich Geld verdient werden kann. Grundsätzlich kann das vorliegende Konzept somit als „geprüft und für gut befunden“ gelten. Die Bürgschaftserklärung ist eine Neuerung, welche beim Wettbewerb noch nicht existierte. Die Bürgschaft kann für den Fonds entfallen, wenn der erste Studienjahrgang erfolgreich durchgeführt wurde.

Stärken - Ausgesprochen professioneller und kreativer Konzeptionär.

Das Konzept

Der Anleger soll indirekt in die Private Hanseuniversität Rostock investieren. Konkret sind dabei die komplette Übernahme einer Kapitalerhöhung, ein Darlehen und die Übernahme einer Bürgschaft gegenüber dem Land geplant. Das Gesamtvolumen beläuft sich hierbei auf EUR 18,9 Mio, kann auf insgesamt EUR 25 Mio. aufgestockt werden. Bei einer geplanten Laufzeit von rund 10 Jahren soll der Investor mit einer Rendite von knapp 9,1% p.a. rechnen können. Dabei plant der Initiator mit einer sehr konservativen Auslastung des Universitätsbetriebes. Bei anfänglich 90 Studienplätzen soll die Studentenschaft bis 2016 auf insgesamt 1.547 anwachsen. Insgesamt sind ausreichend Reserven eingebaut. Im Geschäftsplan wurde nur der Studienbereich als Geschäftsfeld kalkuliert. Der gesamte nichtakademische und wesentlich attraktivere Markt für eine Privatuni wurde überhaupt nicht berücksichtigt. Die Weichkosten fallen mit rund 16,7% (incl. Agio) unterdurchschnittlich aus. Der Fonds kommt ohne Fremdmittel aus. Grundsätzlich positiv ist die Preisvergabe für den Geschäftsplan durch den Gründerpreiswettbewerb. Da für ein derartiges Konzept im deutschen Markt noch keine Erfahrungen vorliegen, ist das Anlagerisiko naturgemäß relativ hoch. Daher sollten sich m. E. nur Investoren beteiligen, die über das „nötige Spielgeld“ verfügen. Es handelt sich um eine Venture-Capital-Beteiligung, die als Einzelanlage neben einem hohen Risiko auch hohe Chancen bietet. Der gesamte Erfolg steht und fällt mit der Akzeptanz durch den Markt. Die Werbemaßnahmen des Konzeptionärs, dessen Geschäftsführer zu einem geringen Teil am Fonds beteiligt ist, sind professionell und sehr pro-aktiv.

Schwächen - Hohes Gesamtanlagerisiko, da für den Markt keine Erfahrungen vorliegen.

Stärken - Exzellentes und durch eine Gründerkommission überprüftes Konzept. Hochinteressanter und wachstumsstarker Markt. Erfahrungen aus dem Ausland liegen vor. Marktumfeld begünstigt das Konzept (Bologna-Erklärung).

Summa summarum

halte ich das vorliegende Angebot „1. Deutscher Bildungsfonds“ des Initiators Ventafonds für ausgesprochen attraktiv. Für seinen Außenauftritt verdient der Anbieter eine Bewertung mit B. Das Anlagekonzept ist hochinteressant, die langfristig mögliche Durchschnittsrendite ist hoch. Das Konzept ist konservativ erarbeitet, in die Planung sind sehr viele Reserven eingebaut. Für professionelle Anleger kann eine Beteiligung in Frage kommen. Alles in allem verdient das aktuelle Angebot meiner Meinung nach eine Bewertung mit „sehr gut“ (1-).

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