Zahlen und Fakten
Initiator: SachsenFonds
Gegründet: 1999
Geschäftsfeld: Geschlossene Fonds im Bereich Immobilien (20), Flugzeug-Leasing (10), Erneuerbare Energien (5), Medien (2) und Private Equity (2)
Bisherige Laufzeit der Fonds: im Durchschnitt 4,5 Jahre
Bisher aufgelegte Fonds: 40, davon 1 wieder aufgelöst und 2 in Auflösung (November 2007)
Bisher aufgelöste Fonds: 1 Windkraftfonds wurde mit einem Dachfonds verschmolzen, bei 5 Immobilienfonds wurden die Zielobjekte verkauft (Zentraleuropa IV hält noch ein Objekt)
Gesamtvolumen: EUR 2,862 Mrd. (31. 12. 2006)
Eigenkapitalvolumen: EUR 1,506 Mrd. (31. 12. 2006)
Durchschnittliche Rendite der Fonds: rund 7,9 % p. a. (Immobilien, linear)
Kommanditisten incl. Mehrfachzeichner: 30.372
Mitarbeiter: 100
Mehrfachzeichnerquote: 33 %
Konzernstruktur: Konzernmutter: SachsenFonds Holding GmbH, Töchter: SachsenFonds GmbH, SachsenFonds Treuhand GmbH, SachsenFonds Asset Management GmbH
Alleinstellungsmerkmale: Breit aufgestelltes Fondsangebot. Sehr lang laufende Fonds mit Betonung auf Sicherheit und Rentabilität. Initiator nützt Marktchancen.
Leistungsbilanzanalyse vom 11.12.2007
Leistungsbilanzanalyse 2006 SachsenFonds
SachsenFonds hat sich über mehrere Jahre als grundsolides Emissionshaus bewiesen, das über einen sehr sympathischen und professionellen Außenauftritt hochinteressante Fondskonzepte anbietet. Die Leistungsbilanz 2006 kommuniziert auch Schwächen neutral und klar.
Der Initiator
Hinter der SachsenFonds Holding GmbH steht die sächsische Landesbank (beteiligt über die EastMerchant GmbH) sowie eine Beteiligung der Geschäftsführer Heinrichs, Schmidt, Schober, Hof und de Vries. Das Geschäftsfeld der SachsenFonds GmbH ist recht groß: Neben Immobilienfonds in Deutschland, den Niederlanden, Österreich, den USA, Tschechien und Australien wurden auch Fonds im Bereich Flugzeugleasing, Windkraft und anderen Bereichen aufgelegt. Bis Ende 2006 wurden 40 Fonds mit einem Gesamtvolumen von rund EUR 2,8 Mrd. emittiert. 30.372 Beteiligungen wurden betreut. Bei den bisherigen Fondsangeboten - mit Ausnahme der Windenergie-Fonds - wurden die Prognosen in der Regel eingehalten. Die Konzeptionsvorgabe des Hauses betont Sicherheit und Seriosität. Der Außenauftritt ist ausgesprochen professionell und zurückhaltend.
Stärken – Erfahrener Initiator mit bisher sehr vorsichtig kalkulierten Angeboten.
Note für Außenauftritt – A.
Die Angebotsstruktur
SachsenFonds hat eine breit diversifizierte Angebotsstruktur. Aus dem Leasingbereich kommend, wurden in der Vergangenheit (bis 2004) 10 Flugzeug-Leasing-Fonds emittiert. Im Immobilienbereich wurden primär klassische Büroobjekte in Deutschland (5), Holland (1), Zentraleuropa (4), USA (3), Österreich (6) und Australien (1) finanziert. Dazu kommen Windenergie-Fonds (5), 2 Angebote im Bereich Medienfonds und 2 weitere im Bereich Private Equity. Im Immobilienbereich haben bisher 2 Fonds die Prognosen leicht verfehlt. Grund waren in der Regel Probleme mit Mietausfällen. Die bisher aufgelegten 5 Windfonds haben sämtlich Schwierigkeiten, die Prognosen zu erreichen. Grund hierfür sind mehrere aufeinanderfolgende windschwache Jahre, die unter den Prognosen der externen Gutachten lagen. Bei einer technischen Verfügbarkeit der Anlagen von 98 % ist laut SachsenFonds für die Zukunft von einem Einhalten der Prognosen auszugehen. 2006 hat für alle Windfonds aufgrund guter Windstärken eine deutliche Verbesserung gebracht. Einer von zwei Medienfonds hat seine Soll-Zahlen völlig verfehlt. Der zweite Fonds erwirtschaftet überplanmäßige Zahlen. Die steuerlichen Annahmen wurden punktgenau eingehalten, was für eine saubere Konzeption spricht. Bei sämtlichen Fonds mit Fehlentwicklungen hat der Initiator kundenorientiert agiert. Neben der Vergabe von Zwischenfinanzierungen folgte SachsenFonds in 3 Fällen der Verpflichtung als Plazierungsgarant. Auch die Rückabwicklung eines Lebensversicherungszweitmarktfonds zeugt von der Kundenorientierung dieses Initiators. Die Gelder wurden zzgl. 5 % p. a. Verzinsung der Einlage rückerstattet. Sämtliche anderen Fonds haben die Soll-Zahlen erfüllt bzw. teilweise deutlich übertroffen. Bis dato wurden bei 3 Immobilienfonds die Zielobjekte verkauft. Bei 2 weiteren Fonds wurden die Objekte 2007 veräußert (s. u.). Mit einer durchschnittlichen Laufzeit von rund 2 Jahren erwirtschafteten sie für die Anleger eine Rendite von 25,6 % p. a. SachsenFonds hat damit bewiesen, daß das Haus Marktchancen zu nutzen weiß.
Leistungsbilanz
Die Leistungsbilanz 2006 ist sehr detailliert und offenherzig gestaltet. Fehlentwicklungen werden neutral und klar kommuniziert. Die optische Gestaltung ist durchschnittlich. Die Mehrfachzeichnerquote des Hauses SachsenFonds liegt bei rund 33 %, was für ein hohes Maß an Kundenzufriedenheit spricht. Das Datenmaterial läßt keine Wünsche offen. Die einzelnen Angebote können detailliert analysiert werden. Die Tendenz zum Folgejahr (2007) wird grafisch dargestellt. Dies halte ich für sehr positiv, da dem Anleger mit der Leistungsbilanz bereits ein Ausblick auf das aktuelle Jahr gewährt wird. Die durchschnittliche Laufzeit der bisher abgewickelten sechs Projekte liegt bei rund 2 Jahren. Damit ist SachsenFonds unter den Anbietern langlaufender konservativer Immobilienfonds eine Ausnahmeerscheinung. Wenige Emissionshäuser handeln tatsächlich mit Fondsobjekten, eine Veräußerung innerhalb einer so kurzen Zeit stellt immer noch eine Ausnahme dar. Der kumulierte Kapitalrückfluß (excl. Agio) aus den in Auflösung befindlichen Angeboten gestaltet sich wie folgt: 165 % (USA II) bzw. über 186 % (Zentraleuropa I), 137 % (Zentraleuropa IV), wobei hier noch 8 % des Investitionsvolumens investiert sind. Der Fonds Zentraleuropa III wurde Ende 2006 zum Verkauf bestimmt, der Mitte 2007 stattgefunden hat. USA III wurde Ende 2006 veräußert, im Mai 2007 wurde der Verkauf vollzogen. Die erzielte Rendite der Fonds beläuft sich auf über 25,6 % p. a. (linear). Legt man die Zahlen der Vergangenheit zu Grunde, so haben bis auf einen Medienfonds sämtliche Angebote zumindest positive Ergebnisse erzielt. Damit bewahrheitet sich der Anspruch auf Sicherheit bei gleichzeitig überdurchschnittlichen Erträgen. 2 Fonds weisen einen deutlichen Tilgungsvorsprung auf, bei 8 liegt die Liquiditätsreserve deutlich über Soll. Zwei Immobilienfonds weisen Reserven unter dem Soll auf, gleichfalls 3 der Windenergiefonds. Insgesamt beweist sich SachsenFonds bisher als sehr solider Emittent interessanter Immobilienprojekte. In Sachen Windenergiefonds besteht Verbesserungspotential. Die Angebote von SachsenFonds sind auf langfristig denkende und sicherheitsorientierte Anleger ausgerichtet. Hier kommt nicht zuletzt der Bankenhintergrund zum Tragen. SachsenFonds vertreibt seine Produkte primär über Sparkassen und Banken, die in der Regel eine konservative Klientel bedienen. Dennoch ist SachsenFonds offen für neue Marktentwicklungen. Die Orientierung nach Zentraleuropa wie auch die neue Produktlinie Australienfonds zeugen davon. SachsenFonds ist lernfähig, wie aus der Reaktion auf den mißglückten Ausflug in den Lebensversicherungszweitmarkt USA zu sehen ist. SachsenFonds ist auch Zulieferer für institutionelle Kunden (bisher 2 Fonds mit einer Zielanlagesumme von EUR 900 Mio.) und Verwalter für Fremdfonds (16). Voraussetzung hierfür ist ein hohes Maß an Professionalität und Seriosität. Die Krise der Mutter SachsenLB war für SachsenFonds bisher ohne Auswirkungen. In den nächsten Monaten soll das Emissionshaus einen neuen Hauptgesellschafter erhalten. Laut Geschäftsleitung soll damit vor allem die bisherige Emissionspolitik gesichert und weiter verstärkt werden. Vorteilhaft ist in jedem Fall die hohe Beteiligung des leitenden Managements. Damit kann keine Muttergesellschaft einseitig Entscheidungen gegen die Interessen der direkt Betroffenen im Unternehmen treffen. Der bisher erlebte Außenauftritt dieses Hauses ist exemplarisch: professionell, ausgesprochen sympathisch, konstant zuverlässig und offen.
Summa summarum
halte ich SachsenFonds für ein ausgesprochen empfehlenswertes Emissionshaus. Trotz der grundsätzlich langfristig orientierten Konzepte hat sich das Haus als sehr kreativ und offen für Marktchancen erwiesen. Die Angebote der Vergangenheit liefen nicht immer problemlos. SachsenFonds ist mit Fehlentwicklungen stets anlegerorientiert umgegangen. Für Anleger, die ein bankkundenorientiertes Haus suchen, das dennoch interessante Ideen entwickelt, sollten Fondsangebote von SachsenFonds in die engere Wahl kommen.