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Zahlen und Fakten

Initiator: evocap GmbH, Hamburg

Investitionsobjekte: rund 15 von der Insolvenz bedrohte Unternehmen, Verkauf nach Sanierung

Regionale Konzentration: keine

Steuerliche Struktur: gewerblich

Investitionsparameter: Unternehmen muß etabliert sein (bestehende Kunden und Lieferanten), Insolvenzplanverfahren muß sinnvoll sein

Mindestzeichnungssumme: EUR 15.000, je zzgl. 3 % Agio

Geplante Laufzeit: rund 8 Jahre, erstmalige Kündigung durch Anleger möglich zum 31. 12. 2017

Geplante Rendite: 15 % p. a., kumulierte erwartet Ausschüttungen 235 %

Gesamtinvestition: EUR 20 Mio. zzgl. 3 % Agio

Fremdkapital: nein

Weichkosten: 14,2 % incl. Agio

Investitionsquote: 93,97 %

Liquiditätsreserve: EUR 100.000

Investitionsberater: Logos Consult GmbH, Hamburg

Treuhandkommanditistin: Fremdfirma

Plazierungsgarant: nein, aber für Anleger schadensfreie Rückabwicklung, wenn Mindestanlagesumme (EUR 10 Mio.) nicht erreicht

Alleinstellungsmerkmale: Investition in insolvenzbedrohte Unternehmen und anschließende Sanierung. Hervorragendes Risiko-Chancen-Profil. Exzellente Kostenstruktur. Hochattraktiver Markt. Nachweislich erfahrener Partner.

Bewertung: 1 (Notenskala)

Investmentanalyse vom 21.01.2008

evocap Return 1 Fonds für Deutschland

Der Initiator evocap kauft, zusammen mit einem etablierten Partner, von der Insolvenz bedrohte Unternehmen beliebiger Branche und Größe auf und rettet sie mit einem gezielten Insolvenzplanverfahren - soweit das Konzept des rundum gelungenen Erstlingswerks. Die Fondseckdaten sind vorbildlich, das Risiko-Chancen-Profil ist sehr attraktiv.

Der Initiator

Die evocap GmbH, Hamburg, wurde 2007 gegründet. Der Geschäftsführer Olaf Will kann grundsätzlich Erfahrungen im Emissionsgeschäft vorweisen. Die in den Fonds eingebundenen Partner können eine umfangreiche, von einem Wirtschaftsprüfer testierte Leistungsbilanz über 32 Unternehmenssanierungen mittels Insolvenzplanverfahren (seit 1999) vorlegen. Eine Leistungsbilanz für evocap ist naturgemäß noch nicht möglich, die Expertise der Verantwortlichen wie auch die Rahmenparameter des Fonds sprechen sehr für das Emissionshaus. Der erlebte Außenauftritt ist ausgesprochen positiv und sehr professionell.

Schwächen – Erstlingswerk, damit noch keine Leistungsbilanz für das Emissionshaus.

Stärken – Die Verantwortlichen können umfangreiche Erfahrungen im Emissionsgeschäft sowie im Zielmarkt vorweisen.

Note für Außenauftritt – A.

Der Prospekt

Mit rund 84 Seiten fällt der Prospekt angenehm schlank aus. Inhaltlich vollständig, ist die Darstellung ein wenig trocken. Der für Anleger erklärungsbedürftige Markt ist sehr gut erläutert.

Schwächen – Aufmachung ist verbesserungsfähig.

Stärken – Inhaltlich sehr gut gelungen.

Der Markt

Seit Jahren steigt die Anzahl der Insolvenzverfahren stetig an. Dieser Anstieg ist in erster Linie auf die neuen Möglichkeiten der Privatinsolvenzen zurückzuführen. Diese sind für den Fonds nicht von Interesse. Gleichzeitig ist in den Jahren 2004 bis 2006 die Zahl der Unternehmensinsolvenzen deutlich zurückgegangen und stagniert derzeit bei rund 26.500 Insolvenzanträgen pro Jahr. Bezogen auf die Anzahl von rund 7 angestrebten Unternehmensbeteiligungen pro Jahr dürfte die Auswahlbasis für den Fonds als gesichert gelten. Mit Einführung der Insolvenzordnung 1999 wurde das Insolvenzrecht deutlich verändert. Für Unternehmer bedeutet dies, daß eine Insolvenz nicht unbedingt das Firmenende darstellen muß. Über das Insolvenzplanverfahren kann ein Unternehmen innerhalb weniger Monate langfristige Verbindlichkeiten abschneiden und damit die Liquiditätslage verbessern. Sehr reizvoll ist der Aspekt, daß es so möglich ist, Leasing-, Miet- und Arbeitsverträge sehr kurzfristig und völlig legal ohne Sorge vor Schadensersatzforderungen zu kappen. Durch einen solchen quasi heilenden Schnitt kann sich ein etabliertes Unternehmen aus selbstverschuldeten Abhängigkeiten befreien, die sich meist über Jahre aufgebaut haben. Die Vorteile aus einem Insolvenzplanverfahren sind vielfältig: Rund 2 / 3 der Arbeitsplätze konnten in der Vergangenheit so erhalten werden. Die Rückzahlungsquote für Gläubiger ist deutlich höher als im üblichen Insolvenzverfahren, zudem sind alle Gläubiger gleichgestellt. Das Unternehmen kann sich von lähmenden Verbindlichkeiten lösen, und das innerhalb weniger Monate. Anschließend kann der Geschäftsbetrieb mit den weiter bestehenden Kunden und Lieferanten weitergeführt werden. Investoren können ohne Sorge um ihr Kapital investieren, denn Gesellschafterdarlehen im Insolvenzplanverfahren sind gegen bestehende Forderungen abgesichert und werden im Zweifelsfall bevorzugt bedient (Kreditrahmen gemäß InsO). Die Rendite für den Anleger ergibt sich aus der Verzinsung des gewährten Darlehens, einer Beteiligung an den Unternehmenserträgen und dem Wiederverkaufserlös. Dabei sind hohe Renditen möglich, der Fonds prognostiziert 15 % p. a. Besonders reizvoll ist der Aspekt, daß Investitionen in Krisenunternehmen planbar sind. Schließlich ist das Zielunternehmen ja schon etabliert, für eine Analyse stehen historische Zahlen zur Verfügung. Durch das Insolvenzplanverfahren wird das Zielunternehmen auf den gesunden Kern reduziert und von unnötigen Altverbindlichkeiten befreit. Der einzige nennenswerte Nachteil ist die mangelhafte Bekanntheit des Insolvenzplanverfahrens. Dadurch können immer noch etablierte Unternehmen sterben, mit allen negativen Folgen für Unternehmer und Angestellte, obwohl eine Rettung schnell und effizient vonstatten gehen könnte.

Schwächen – Mangelnde Bekanntheit des Insolvenzplanverfahrens.

Stärken – Hochinteressanter Markt mit einem hervorragenden Risiko-Chancen-Profil bei entsprechend etabliertem Fondsmanagement und sorgfältiger Auswahl der Zielunternehmen.

Die Investitionsparameter

Der Fonds soll in 15 insolvenzgefährdete Unternehmen investieren. Dafür sollen rund 170 Beteiligungsangebote vom externen Partner mittels einer Fachsoftware analysiert werden. Nach der Voranalyse folgt für die rund 20 % Unternehmen in der engeren Auswahl eine mehrstufige Vorstudie. Die Prüfungskosten werden vom Fonds getragen. Der Initiator erwartet, daß der Beratungspartner für knapp die Hälfte der verbleibenden 34 Unternehmen einen Insolvenzplan erstellt. Über dessen Annahme und Umsetzung entscheiden die Gläubigerversammlung und das jeweilige Amtsgericht. Die Zielunternehmen sollen sich unterteilen in kleine (6), mittlere (4) und große (5) Firmen aus mindestens drei Branchen. Neben dem reinen Erwerb soll der Fonds in der Hauptsache (89 %) Gesellschafterdarlehen gewähren. Für den Fonds entscheidend ist die Tatsache, daß im Insolvenzplanverfahren eingebrachte Gesellschafterdarlehen (hier: Fondsinvestition) vorrangig besichert sind: Sollte das Unternehmen trotz des Verfahrens insolvent werden, ist dieses Gesellschafterkapital nicht Teil der Insolvenzmasse. Im Gegenteil können die Ansprüche aus diesem Darlehen bevorzugt bedient werden. Ein nennenswerter Verlust aus der Investition ist damit quasi ausgeschlossen, da ja die Chancen aus dem Verfahren planbar sind. Der Fonds plant mindestens 51 % der jeweiligen Geschäftsanteile zu erwerben. Nach einer erfolgreichen Insolvenz und Sanierung werden die Anteile wieder veräußert, entweder im freien Verkauf oder auch an den früheren Eigentümer.

Stärken – Anlageparameter sind erprobt und erlauben eine ausreichende Diversifikation.

Der Partner

Die Logos Consult GmbH, Hamburg, gegründet 1995, versteht sich als Beratungspartner für den Mittelstand. Neben der Gutachtertätigkeit für Ministerien und Banken konzentriert sich das Unternehmen seit 1999 auf die Sanierung maroder Unternehmen mittels des Insolvenzplanverfahrens. Laut testierter Leistungsbilanz wurden bis August 2007 32 Unternehmen saniert, dabei wurden 1.450 Arbeitsplätze und ein Sanierungsvolumen von über EUR 120 Mio. gerettet. Die Verantwortlichen hinter dem Unternehmen sind ganz offensichtlich sehr erfahren und etabliert im Zielmarkt. Beim vorliegenden Fonds ist der Partner verantwortlich für die Auswahl, ein zweistufiges Analyseverfahren und das Erarbeiten eines Insolvenzplans für die Zielunternehmen.

Stärken – Nachweislich sehr erfahrener und etablierter Partner. Die Entlohnung des Partners fällt angemessen aus und ist mehrstufig vereinbart, somit also erfolgsorientiert.

Das Konzept

Insolvenzgefährdete Unternehmen aufkaufen, diese über ein Insolvenzplanverfahren von altem Ballast befreien und so verjüngt wieder in das etablierte Umfeld zurückführen - das ist der Investitionszweck des vorliegenden Fonds. Das Investitionsrisiko soll auf 15 Unternehmen aus mindestens 3 unterschiedlichen Branchen verteilt werden. Dank der Insolvenzordnung besteht für Gesellschafterdarlehen im Rahmen des § 265 InsO (Kreditrahmen) nur ein sehr geringes Risiko des Totalausfalls. Die Chancen, ein etabliertes Unternehmen durch die Verjüngungskur eines Insolvenzplanverfahrens deutlich im Wert zu steigern und somit bei einem späteren Verkauf hohe Gewinne zu erzielen, sind demgegenüber sehr hoch. Der Anleger soll bei einer geplanten Laufzeit kumulierte Ausschüttungen von rund 235 % erhalten. Dies entspricht einer Rendite von über 15 % p. a. Der nachweislich erfahrene Partner wird fallabhängig für seine Analyse der Zielunternehmen entlohnt. Der Initiator ist nachrangig in Stufen am Erfolg beteiligt und erhält erstmals eine Beteiligung ab einer Rendite von rund 7,2 % p. a. Die Kostenstruktur des Fonds ist ungewöhnlich gut: Neben den geringen Weichkosten (14,2 % incl. Agio) fallen auch die laufenden Kosten niedrig aus. Für den Plazierungserfolg dürfte die vorbildlich niedrige Provision leider wenig förderlich sein. Bei diesem Erstlingswerk existiert keine Plazierungsgarantie. Allerdings wird das zu sammelnde Kapital erst einmal geparkt und bei Erreichen des Mindestvolumens von EUR 10 Mio. investiert. Bei Nichterreichen würde der Fonds rückabgewickelt, ohne Kosten für den Anleger jenseits der Bankgebühren. Diese Parameter halte ich für vorbildlich und gerade für ein Erstangebot in einem neuartigen Markt für ausgesprochen vertrauensbildend. Das Risiko-Chancen-Profil des Fonds halte ich für ungewöhnlich attraktiv.

Stärken – Hochinteressantes Fondskonzept. Vorbildliche Kostenstruktur. Relativ hohe Beteiligungsschwelle für Initiator. Sehr gutes Marktumfeld. Nachweislich erfahrener Partner mit einer umfangreichen Leistungsbilanz.

Summa summarum

halte ich das Angebot „Return 1 Fonds für Deutschland“ des Initiators evocap, Hamburg, für ausgezeichnet. Der Außenauftritt verdient ein A. Das Marktumfeld ist attraktiv. Das innovative Fondskonzept funktioniert nachweislich. Die Kostenstruktur ist vorbildlich. Ich halte dieses Erstlingswerk eines neuen Initiators mit erfahrenen Verantwortlichen für außergewöhnlich gut. In meinen Augen hat es eine Bewertung mit „ausgezeichnet“ (1) verdient.

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