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Zahlen und Fakten

Initiator: Art Estate

Investitionsobjekte: 25 zeitgenössische Bilder von 10 deutschen und amerikanischen Künstlern

Steuerliches Konzept: vermögensverwaltende KG

Mindestzeichnungssumme: EUR 2.500 zzgl. 5% Agio (Monatsraten möglich)

Geplante Laufzeit: früheste Kündigung durch Anleger zum 31.12.2021

Gesamtinvestition: EUR 7,35 Mio. (zzgl. 5% Agio)

Geplante Rendite: keine Ausschüttungen während der Fondslaufzeit, angestrebte Wertsteigerung des Gesamtportfolios der Kunstwerke um 10% p.a.

Fremdkapital: ohne

Inflationsrate: 2,5% (ab 2009)

Weichkosten (incl. Agio): 12,7%

Investitionsquote (incl. Agio): 72%

Liquiditätsreserve (incl. Agio): 14,9%

Treuhandkommanditist: Konzernschwester

Alleinstellungsmerkmale: Zeitgenössische Kunst als Investitionsgut. Diversifikation über 10 Künstler und 25 Kunstwerke. International sehr renommierte Künstler. Die Werke sind bereits durch die Fondsgesellschaft angekauft, damit kein Blind-Pool-Risiko.

Bewertung: 2 (Notenskala)

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Investmentanalyse vom 23.12.2006

Art Estate I

Interessantes Angebot für professionelle Investoren. Attraktives Marktumfeld mit großem Potential, allerdings noch sehr intransparenter Markt.

Der Initiator

Die Art Estate Funds GmbH, Hamburg, 100%ige Tochter der Art Estate AG, Hamburg, ist Anbieterin des vorliegenden Angebots. Dieser Kunstfonds ist das Erstlingswerk, aktuell handelt es sich dabei um den einzigen Publikumsfonds auf dem Markt. Naturgemäß liegt keine Leistungsbilanz vor. Die Entscheidungsträger im Haus kommen auch aus dem Galeriebereich. Über die Konzernschwester Vonderbank Art.Galleries werden seit den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts Galerie-Ausstellflächen betrieben (derzeit in Hamburg, Frankfurt und Berlin). Der Außenauftritt des Initiators ist professionell.

Schwächen - Leistungsbilanz noch nicht möglich.

Note für Außenauftritt - B

Der Prospekt

Mit 120 Seiten fällt der Prospekt durchschnittlich umfangreich aus. Das für die meisten Anleger vermutlich neue Investitionssegment der zeitgenössischen Kunst ist nachvollziehbar erläutert. Der Text ist gelungen, ebenso die optische Aufmachung.

Stärken - Die Besonderheiten des Angebots sind hervorragend erläutert.

Der Markt

Der Initiator belegt nachvollziehbar die Chancen der Anlageklasse Kunst. Die Hauptabsatzmärkte für Kunstgegenstände via Auktion befinden sich im angelsächsischen Raum. Die höchstdotierten Künstler sind derzeit zu gleichen Teilen amerikanischen wie europäischen Ursprungs. Im langfristigen Vergleich ist das Segment Kunst deutlich weniger volatil als beispielsweise das Segment Aktien. Die Schwierigkeit besteht ganz offensichtlich darin, das Wertsteigerungspotential eines Künstlers und seiner Werke zu erkennen. Mit zeitgenössischer Kunst (Werke ab 1945) lassen sich teils hohe zweistellige Renditen im Jahr erwirtschaften. Der Markt ist allerdings ausgesprochen schwierig: Er ist intransparent, da die Datenbasis über Verkaufserlöse von Kunstwerken nicht vollständig ist. Andererseits wird der Markt in den letzten Jahren deutlich professioneller. Einer wachsenden Sammlerschicht stehen dank moderner Technologie zunehmend bessere Informationsquellen zur Verfügung. Datenbanken veröffentlichen Ranglisten von Künstlern, vor allem in Hinblick auf deren Marktpotential. Der Wert eines Gemäldes läßt sich nicht objektiv bestimmen, primär die Person des Künstlers ist preisbestimmend. An der Vertrauensfindung in einen Künstler - die Basis für die Preisfindung - sind weltweit rund 100 bis 200 einflußreiche Insider beteiligt. Dazu zählen u.a. Galeristen, Kunsthändler und Sammler. Ist ein Künstler international etabliert, wird die Wertentwicklung quasi zum Selbstläufer, die Abhängigkeit von den Insidern geht gen Null. Die einzelnen Werke eines Künstlers folgen einem Preistrend, der durch ver-öffentlichte Auktionspreise getragen wird.

Schwächen - Schwieriger Markt, der heute noch sehr intransparent ist und Insiderwissen unersetzlich macht.

Stärken - Markt mit hohem Renditepotential. Langfristig steigende weltweite Nachfrage.

Die Objekte

Der Fonds investiert in fünfundzwanzig Kunstwerke von zehn international renommierten Künstlern. Im Portefeuille sind Namen wie Richter, Baselitz, Polke, Warhol und Rosenquist vertreten. Das jeweilige Gesamtschaffen ist so umfangreich, daß keine Gewähr für die künftige Wertsteigerung eines speziellen Kunstwerks existieren kann. Einige der Fondsobjekte weisen im Gesamtschaffen der einzelnen Künstler augenscheinlich keine ausgesprochenen Alleinstellungsmerkmale auf. Andererseits ist dies aus Fondssicht positiv, da vor allem typische Werke ohne augenfällige Besonderheiten eine der Künstlerperson kongruente Wertsteigerung erfahren. Für die fünfundzwanzig Werke liegt kein Wertgutachten vor. Im Rahmen der Versicherung erfolgte eine Bestätigung der angegebenen Werte durch die Versicherung, um die wertabhängige Prämie zu berechnen. Dies stellt eine gewisse Gewähr über den aktuellen Wert dar. Der tatsächliche Wert läßt sich jedoch niemals verläßlich bestimmen, da der Marktwert von vielfältigen Faktoren auf Käuferseite beeinflußt ist. Einerseits gewinnt das Zielsegment zeitgenössische Bildkunst seit mehreren Jahren im Markt an Attraktivität. Andererseits hängt der Fondserfolg nicht zuletzt von der langfristigen Nachfrage an diesem Segment ab. Durch die Diversifikation auf zehn international renommierte Künstler mit jeweils mehreren Werken wird das Gesamtanlagerisiko deutlich minimiert.

Stärken - International renommierte Künstler. Diversifikation über zehn Künstler mit je mehreren Werken.

Das Konzept

Der Anleger soll in fünfundzwanzig Bilder von zehn amerikanischen und deutschen zeitgenössischen Malern investieren. Die Werke sind bereits erworben und werden derzeit im Konzernverbund gehalten. Bei einer geplanten Laufzeit von fünfzehn Jahren sollte der Investor mit einer Rendite im zweistelligen Bereich nach Gebühren rechnen können. Da die Bilder während der Haltezeit keine Rendite erwirtschaften können, rechnet der Initiator zum Decken der laufenden Kosten eine Liquiditätsreserve von 14,9% (incl. Agio) ein. Die Weichkosten liegen bei niedrigen 12,7% (incl. Agio). Das Marktumfeld ist nachweislich sehr interessant, wenn auch ausgesprochen schwierig. Hohe Wertsteigerungen lassen sich vor allem durch gute Kontakte zu Marktentscheidern erzielen. Die ausgewählten Künstler sind sämtlich international renommiert und werden in seriösen Ranglisten als zu kaufen empfohlen. Die Werke selbst treten hinter den Ruf und Marktwert des jeweiligen Künstlers zurück - seine Person gibt den Marktwert seiner Werke vor. Für die Werke liegen keine Wertgutachten vor. Allerdings werden sie jährlich von einem Versicherungsgutachter überprüft, da die Prämien wertanteilig fällig sind. Der Fonds ist auf Grund des intransparenten Marktes spekulativ, wenn auch die Preisbildung für die Werke effizient ist. Die geplante lange Haltezeit der Bilder kann für einen steigenden Marktwert sorgen, da Werke durch langfristige Abwesenheit vom Markt an Frische gewinnen. Durch die Streuung über mehrere Künstler und Werke wird das Gesamtrisiko deutlich gesenkt. Meiner Meinung nach ist der Fonds in erster Linie für professionelle Anleger geeignet. Die mögliche Ratenzahlung kann eine Beteiligung als reine Portfolio-Beimischung erleichtern. Der Initiator ist nachrangig am Erfolg beteiligt, was positiv ist. Erst nach Rückzahlung der Einlage (ohne Agio) zzgl. 200% wird der Mehrerlös hälftig zwischen Anleger und Emissionshaus verteilt. Die Gewinnschwelle für die Initiatorbeteiligung liegt damit bei rund 7,5% p.a.

Schwächen - Zu geringe Mindestbeteiligung. Intransparenter Markt.

Stärken - Sehr interessantes Marktumfeld. Ausgewogene Diversifikation. Sehr bekannte Künstler. Konservative Konzeption.

Summa summarum

halte ich das vorliegende Angebot „Art Estate I“ des Initiators Art Estate Funds für interessant. Der Außenauftritt ist professionell und verdient eine Bewertung mit B. Das Anlagekonzept ist schlüssig, das Marktumfeld sehr positiv. Die ausgewählten Künstler sind international renommiert, durch die Verteilung über fünfundzwanzig Werke wird eine gute Risikodiversifikation erreicht. Eine Investition zum Abrunden des Gesamtportefeuilles kann primär für erfahrene Anleger in Frage kommen. Alles in allem verdient das vorliegende Angebot meiner Meinung nach eine Bewertung mit „gut“ (2).

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