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Zahlen und Fakten

Initiator: Geokraftwerke.de GmbH, Regensburg

Investmentanalyse vom 21.11.2014

FG.de Partiarische Darlehen

Die FG-Gruppe bietet Anlegern eine direkte Beteiligung an Einzelprojekten in Form eines Nachrangdarlehens an. Nachfrage soll vor allem von Seiten der Projektanwohner bestehen, die mit einer Beteiligung direkt am Projekterfolg partizipieren könnten.

Die Anbieterin

Anbieterin ist für jedes Darlehen eine Tochter der FG Geothermie GmbH. Da die partiarischen Darlehen jeweils direkt einem der Einzelprojekte zuordenbar sind, ist die jeweilige Emittentin und Darlehensnehmerin namentlich an das Einzelprojekt gebunden. Der Geschäftsführer der Anbieterin, Johannes Falk, kann eine umfangreiche Erfahrung in der Unternehmensleitung vorweisen; er ist Geschäftsführer bei 12 Unternehmen der FG-Gruppe (und Prokurist bei zwei Unternehmen). Hinter der FG-Gruppe steht als einer der Hauptanteilseigner Wolfgang Hageleit. Dieser hat, wie Falk, in der eigenen Vita sämtliche Höhen und Tiefen des Unternehmertums kennengelernt. Er ist in die FG-Gruppe im EUR-Mio.-Bereich investiert, damit an einem positiven wirtschaftlichen Ausgang der Investments interessiert. Auch wenn kein externer Mittelverwendungskontrolleur für das Darlehen installiert ist, erfolgt die Mittelfreigabe und -verwendung dennoch stets nach einem 6-Augen-Prinzip. Hauptverantwortlicher des Angebots ist der Geschäftsführer Johannes Falk. Da dieser in keiner Weise an der FG-Gruppe beteiligt ist, bestehen keine monetären Vorteile aus einer eventuellen Bereicherung auf Konzernebene, die seine persönliche Haftung aufwiegen könnte. Darüber hinaus erfolgt eine jährliche Konzernprüfung durch eine externe WP-Kanzlei.

Auf Fragen im Rahmen der Analyse reagierte der Anbieter sehr zeitnah.

Schwächen – Noch keine umfassende Leistungsbilanz für Anbieterin möglich.

Stärken – Engmaschiges Kompetenznetz, laufende externe Überprüfung.

Das Angebot

Geothermieprojekte weisen, wie jede Projektentwicklung, systemimmanente Risiken auf: Genehmigungen müssen eingeholt werden, ebenso die Zustimmung der Gemeinden im Zielgebiet, eine positive Exploration ist notwendig. Das Fündigkeits- und generelle Bohrrisiko ist zu finanzieren und abzusichern. Dann folgen Fertigstellungs- und Baurisiken. Etliche der Risiken lassen sich im Vorfeld ausschließen oder minimieren. Die partiarischen Darlehen der FG-Gruppe sollen erst in die Bohrphase mit anschließendem Kraftwerksbau investiert werden. Dank seismischer Untersuchungen ist das Fündigkeitsrisiko im Vorfeld stark relativiert (POS-Studien liegen vor). Die Bohrungen werden von sehr namhaften Unternehmen durchgeführt, die unter einer routinierten externen Leitung arbeiten. Kraftwerkserstellung und Inbetriebnahme zählen zu den eher risikoärmeren Projektabschnitten. Der Bohrprozeß birgt durchaus Risiken, wie ja am Referenzprojekt Kirchweidach zu sehen war: Hier traten unter anderem auf Grund technischer Defekte zeitliche Verzögerungen auf, die bares Geld kosteten. Andererseits gibt es die Chance auf eine positive Lernkurve im Hause FG aus den Problemen in Kirchweidach. Der Wechsel der externen Dienstleister spricht dafür. Die niedrige Basisverzinsung und die lange Projektlaufzeit sorgen für einen sehr hohen Risikopuffer auf Darlehensebene, geht man im Normalfall doch von rund 5 Jahren Projektlaufzeit bis Fertigstellung aus.

Schwächen – Bohrprozeß birgt nennenswertes Restrisiko für Darlehensgeber.

Stärken – Vorarbeiten deckeln einen Großteil der Projektrisiken. Referenzprojekt sorgt für eine ausgeprägte Lernerfahrung, die in die Zielprojekte der Darlehen einfließt. Vorsichtige Kalkulation.

Das Konzept

Das Anlegerkapital wird als partiarisches Darlehen über (aktuell 4) Projektgesellschaften (Darlehensnehmer) in jeweils ein Geothermieprojekt der FG-Gruppe fließen. Ein Anleger nimmt damit unmittelbar am Projekterfolg teil, das Darlehen wäre im Verwertungsfall allerdings nachrangig zu behandeln. Ein Anleger stünde damit an letzter Stelle aller möglichen Anspruchsteller.

Auch wenn keine externe Mittelverwendungskontrolle erfolgt, sind die hausinternen Kontrollmechanismen vergleichsweise stringent.

Die einzelnen Zielengagements sollen sich jeweils im höheren zweistelligen Prozentbereich rentieren (auf Projektebene wird mit einer Verzinsung von mindestens 12,5% p. a. gerechnet). Dies ist für Projektentwicklungen ausgesprochen konservativ.

Bei einer Festlaufzeit von 10 Jahren erhält der Anleger einen Basiszins von 2 bis 3,5% p. a., abhängig von der Anlagesumme. Diese Verzinsung ist niedrig, aber vor der aktuellen Negativverzinsung großer Spareinlagen wohl sogar attraktiv. Interessanter ist die Gewinnverzinsung von bis zu 8% des Jahresgewinns (bezogen auf die Nettoanlagesumme). Die Investitionsquote fällt mit 88,6% (bez. auf Darlehen, incl. Agio) vertretbar hoch aus, die Weichkosten liegen bei relativ niedrigen 16,44%. Das Darlehen stellt mit rund 55% nur einen (großen) Teil der Gesamtmittel dar, die in das jeweilige Projekt fließen sollen.

Die Anbieterin verdient über die laufenden Kosten hinaus den Mehrgewinn nach Auszahlung der Gewinnbeteiligung für den Anleger. Die Überwachung der Kapitalströme erfolgt lückenlos intern und ex post durch einen Wirtschaftsprüfer.

Der Ansatz der FG-Gruppe ist in mehrfacher Hinsicht interessant: Die niedrige Verzinsung (gleich Kapitalabfluß, während noch keine Einnahmen existieren), gepaart mit einer langen Darlehenslaufzeit, sorgen grundsätzlich für einen großen zeitlichen Spielraum, die Einzelprojekte wirtschaftlich erfolgreich zum Abschluß zu bringen. Für die Bohrrisiken erhält der Kapitalgeber quasi eine möglich Mehrverzinsung aus einem potentiellen Jahresgewinn. Damit ist er sprichwörtlich mit der FG-Gruppe in einem Boot.

Schwächen – Noch keine abgeschlossenen Referenzprojekte der Anbieterin.

Stärken – Umfangreiche Vorarbeiten der Einzelprojekte sind bereits abgeschlossen, damit reife Zielinvestments. Referenzprojekt Kirchweidach hat eine positive Lernkurve erzwungen. Sehr erfahrene externe Dienstleister. Sehr ausgeprägte Risikopuffer bez. der Rückzahlungsmodalitäten.

Die Zielgruppe

Partiarische Darlehen beteiligen den Kapitalgeber (Darlehensgeber) unmittelbar an der Unternehmensentwicklung. Geht die Investitionsstrategie auf, erhält der Anleger die geplante Verzinsung, tritt der Insolvenzfall ein, steht er ganz am Ende der Schlange der Anspruchsteller, geht damit, aller Wahrscheinlichkeit nach, leer aus. Daher sind eine qualifizierte Unternehmensstruktur, eine stringente externe Überwachung und eine breite Risikostreuung in klar definierte Zielinvestments essentiell. Die Unternehmenshistorie der Anbieterin ist vergleichsweise kurz, eine externe Überwachung nicht vorgeschrieben. Die Anlagestrategie ist nachvollziehbar. Auch wenn die Transparenz auf Projektebene hoch ist, hat der Kapitalgeber in keinem Fall Einfluß auf die Projektentwicklung. Die Konzentration auf ein einziges Investment stellt per se ein ausgeprägtes Risiko dar. Privatanleger erhielten damit bei einer vergleichsweise langen Laufzeit eine niedrige Risikoprämie, mit der Chance auf eine gute Erfolgsprämie. Per definitionem ist das vorliegende Angebot damit vor allem für chancenorientierte Anleger geeignet, die sich vor Ort mit dem Projektverlauf vertraut machen können und den Ausbau der attraktiven Thematik „Geothermie“ unterstützen wollen.

Summa summarum

halte ich das Angebot ,,Partiarische Darlehen" der FG-Gruppe, Regensburg, für einwandfrei. Die Konzeption ist durchdacht. Dank der stringenten internen Kontrolle und der geleisteten Vorarbeiten bei den Einzelinvestments ergibt sich ein überzeugendes Risikoprofil. Das einzige Manko ist der fehlende Leistungsnachweis. Meiner Meinung nach hat das Angebot eine Bewertung mit ,,einwandfrei" (2+) verdient.

[1] Diese und alle weiteren Quellenangaben finden Sie auf www.werteanalysen.de. Geben Sie dazu im Suchfeld #477 ein.

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