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Zahlen und Fakten

Initiator: JenaBatteries GmbH, Jena

Investmentanalyse vom 31.12.2019

Jenabatteries – JB Emission 1

Die Anbieterin will großvolumige Batterien auf Basis einer patentierten Redox-Flow-Technik für Industriekunden in die Serienreife bringen. Anleger erhalten für eine mögliche kurzlaufende Investition eine ansprechende Verzinsung. Gleichzeitig sind die Risiken vielfältig, daher kann eine Beteiligung als spezieller Baustein in einem breit diversifizierten Anlegerportefeuille in Frage kommen.

Der Initiator

Die Jenabatteries GmbH, Jena, mit einem Stammkapital von € 79.130 wurde Anfang 2013 eingetragen. Hauptgesellschafter ist mit rund 62 % die Ranft Immobilien GmbH. Weitere Gesellschafter sind zu rund 25 % die Wirthwein AG, Ulm, und Dr. Martin Hager. Die Unternehmen Ranft und Wirthwein haben in den letzten Jahren mehrfach Darlehen gewährt, um die Jenabatteries GmbH in ihrem Geschäftszweck – der Entwicklung einer Speicherlösung auf Batteriebasis für Energieerzeugungsanlagen – zu fördern. Darüber hinaus haben die beiden Gesellschafter eine Überbrückungskreditlinie während der Prospektgenehmigungsphase durch die BaFin zur Verfügung gestellt. Dieser Überbrückungskredit (maximal € 2 Mio.) wird mit der vorliegenden Emission zurückgezahlt. Gleichzeitig existiert eine Wandelanleihe, die den beiden Unternehmen ermöglicht, weitere GmbH-Anteile an Jenabatteries über eine Kapitalerhöhung zu erhalten. Unter dem Strich bleibt die Emittentin weiter im Eigentum der beiden genannten Unternehmen. Die Ranft-Gruppe ist ein eigentümergeführtes Unternehmen, das sich unter anderem im Bereich Solaranlagen und Wasserkraftanlagen seit Jahren sehr erfolgreich betätigt. Die Wirthwein-Gruppe ist international tätig, unter anderem im Bereich Kunststoffverarbeitung.

Geschäftsführer der Jenabatteries ist Dr. Olaf Conrad. Dieser kommt aus der klassischen Forschung und hat eine interdisziplinäre und internationale Mannschaft um sich gesammelt, um den Geschäftszweck, die Entwicklung von großvolumigen Batterien für Industriekunden, voranzutreiben. Er kennt auch die Usancen der möglichen Förderungen aus EU-Töpfen, aus welchen die Anbieterin ebenfalls Mittel erhält. Die Historie der Anbieterin zeigt eine positive und stabile Entwicklung mit einer sorgfältigen technischen und kaufmännischen Herangehensweise. Für die Technik notwendige Patente wurden eingekauft und komplett bezahlt. Der angedachte Vertrieb, sollte die Technik marktreif werden, würde wohl vor allem über die Gesellschafter eingebracht werden.

Auf Fragen im Rahmen der Analyse reagierte das Unternehmen umgehend.

Stärken – Für den Unternehmenszweck versierte Entscheidungsträger. Synergie aus einander ergänzenden Kompetenzträgern auf Gesellschafterebene.

Das Marktumfeld

Ich bin sicherlich kein Freund der sogenannten «Energiewende», als Folge derer sich der deutsche Verbraucher seit Jahren konfrontiert sieht mit rasant steigenden Strompreisen und einer nicht stabilen Versorgungslage. Ein Hautproblem des politisch gewollten Systemwechsels liegt in

der fehlenden Grundlastfähigkeit der alternativen Energieerzeugungsanlagen Windkraft und Solaranlagen. Aktuell ist die Stromproduktion dieser Anlagen nicht im nennenswerten Umfang speicherbar. Hier greift auch das vorliegende Konzept – gelangt die von Jenabatteries entwickelte Technik zur Serienreife, könnte damit ein Milliardenmarkt bedient werden.

Batterien nach dem sogenannten Redox-Flow-Prinzip gleichen im Aufbauprinzip konventionellen Batterien. Der Ansatz von Jenabatteries bietet massive Vorteile zu anderen Entwicklungen: Es werden keine klassischen Schwermetalle oder aggressiven Säuren verwendet, sondern organische Salze. Die Vorteile liegen in der geringeren Umweltschädlichkeit der verwendeten Materialien, die Anlagen sind nicht explosions- oder brenngefährdet, die Nutzdauer liegt jenseits der 20 Jahre. Nachteilig ist die Größe der Batterien – die Anlagen werden in aller Regel in Containern oder Hallen eingebaut. Damit können sich das Redox-Flow-Batterien nicht für Elektroautos verwenden lassen, was wünschenswert wäre. Dank der Bau- und Funktionsweise lassen sich Redox-Flow-Batterien als Insellösungen aufbauen, beispielsweise direkt neben einer industriellen Solaranlagen. Jenabatteries entwickelt Anlagen ab einer Kapazität von 40 kwh. Damit wäre eine tatsächlich in industriellem Maßstab funktionierende Speicherlösung technisch umsetzbar.

Aktuell forschen und arbeiten zahlreiche Anbieter an unterschiedlichen Lösungsansätzen. Die Anbieterin ist über das Forschungsstadium hinaus, auch liegen patentierte Techniken vor, damit ruht das Investment auf einer evaluierbaren Basis. Tatsächlich zählt Jenabatteries international zu den technischen Vorreitern im Redox-Flow-Prinzip mit ausgereifter Technik.

Dennoch sollte ein möglicher Investor nicht übersehen, wie schlecht auswertbar das Marktumfeld auf Ebene der Anbieter dank des massiven Wettbewerbs auf dem Weg zum Reifmachen der jeweiligen Technik aktuell ist. Die Nachfrageseite ist außer Zweifel außerordentlich motiviert und sucht händeringend nach gangbaren Lösungen.

Schwächen – Die Konkurrenzsituation ist sehr ausgeprägt, da zahlreiche Unternehmen an vergleichbaren Techniken arbeiten.

Stärken – Der Zielmarkt ist sehr attraktiv, falls eine verläßliche Technik geliefert werden kann.

Das Konzept

Das Anlegerkapital soll als Fremdkapital in die Reifmachung und Markteinführung von Batterien nach dem Redox-Flow-Prinzip aus der Eigenentwicklung der Anbieterin fließen. Dank der nachrangigen Struktur des Darlehens stehen Anleger im Verwertungsfall am Ende der Schlange. Technisch gesehen handelt es sich bei dem Angebot um ein klassisches Risikokapitalprojekt. Vorteilhaft ist, daß die Technik offensichtlich erprobt ist und das Marktpotential außerordentlich gut ist.

Das Angebot bietet ein kreatives Verzinsungsmodell: Nach einer Mindestlaufzeit von 4 Jahren (falls gekündigt wird) erhält der Anleger eine Rückzahlung, die 1/3 höher als seine Einzahlung ist. Unter dem Strich erhält er damit eine lineare Verzinsung von rund 8,3 % p. a. Ab dem vierten Jahr – nach der geplanten Markteinführung – erhielte der Anleger nur noch eine magere Verzinsung von 4 % p. a. Da an dieser Stelle, sollte eine wirksame Markteinführung gelingen, «der Rubel rollt», fällt die Beteiligung des Anlegers, der die Anschubfinanzierung geleistet hat, aus meiner Sicht zu mager aus. Zu diesem Zeitpunkt dürfte wohl die Mehrheit der Anleger kündigen.

Die Investitionsquote auf Gesellschaftsebene fällt mit 86,2 % vergleichsweise niedrig aus, die Weichkosten liegen bei akzeptablen 10,8 %. Tatsächlich stehen nur 62,67 % für in die Weiterentwicklung der Batterien zur Verfügung, da € 2 Mio. in die Rückzahlung von Darlehen der Gesellschafter fließen. Diese haben in den Vorjahren entsprechende Darlehen getätigt, um die geplante Technik grundsätzlich zum Laufen zu bringen.

Schwächen – Ausgeprägte Risiken angesichts vieler Konkurrenten, die an vergleichbaren Techniken arbeiten. Klassische Risiken aus einer Risikoprojektfinanzierung.

Stärken – Die im Haus entwickelte Technik steht wohl vor der Marktreifmachung. Sehr attraktives Marktumfeld mit viel Potential. Versierte technische Kompetenz auf Anbieterebene. Attraktive mögliche Verzinsung bei gleichzeitig kurzer Laufzeit.

Die Zielgruppe

Ein Nachrangdarlehen wird buchtechnisch als Fremdkapital gewertet. Ein Anleger tritt damit mit seinen Ansprüchen hinter die einer Bank oder anderer Fremdkapitalgeber. Im Verwertungsfall stünde er an letzter Stelle. Das vorliegende Konzept richtet sich augenscheinlich, geht man vom Werbeduktus aus, an Investoren, die an das Gelingen der sogenannten «Energiewende» glauben und diese unterstützen wollen. Für die Anschubfinanzierung erhält der Anleger eine entsprechende Hoffnungsprämie, die nachträglich ausgezahlt werden soll. Geht die Planung auf, kann der Anleger als Finanzier außer einer entsprechenden Verzinsung auch eine Ernte für sein Gewissen einfahren. Geht der Plan nicht auf, was bei einer Risikokapitalfinanzierung systembedingt stets wahrscheinlich ist, wurde das Geld immerhin für eine gute Idee investiert. Als Beimischung zu einem breitgestreuten Portefeuille kann eine Beteiligung in Frage kommen, zumal die Mindestanlagesumme bewußt sehr niedrig gehalten ist.

Summa summarum

halte ich das Angebot „JB Emission 1“ der Jenabatteries GmbH, Jena, für gut. Das Angebot kann für entsprechend interessierte Anleger ansprechend sein. Nimmt der mögliche Investor die systemimmanent hohen Risiken in Kauf, wird er mit einer möglichen attraktiven Verzinsung nach der Mindestlaufzeit belohnt. In meinen Augen hat das Angebot eine Bewertung mit „gut“ (2) verdient.

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