Zahlen und Fakten
Initiator: Hansa Hamburg
Gegründet in: 1999
Gesellschafter: zu 50% indirekt Warburg-Gruppe
Geschäftsfeld: innovative Frachtschiffe: kleine bis mittelgroße Containerschiffe und Tanker
Laufzeit der Fonds: 3,1 Jahre (bisher wurden erst 2 Schiffe verkauft)
Bisher aufgelegte Fonds: 30, davon 8 als Privatplazierungen
Gesamtvolumen: EUR 1,086 Mrd.
Eigenkapitalvolumen: EUR 453 Mio.
Durchschnittliche Rendite der Fonds: Rund 15,6% p.a. (linear)
Kommanditisten incl. Mehrfachzeichner: 8.792
Wiederanlagequote (in 2005): 40%
Konzernstruktur: Treuhänderin ist eine Tochtergesellschaft von MM Warburg
Alleinstellungsmerkmale: Ausgesprochene Spezialangebote im kleinvolumigen Transportbereich. Konzentration auf qualitativ sehr hochwertige Schiffsbauten. Der Initiator bemüht sich, Marktentwicklungen vorwegzunehmen.
Leistungsbilanzanalyse vom 05.09.2006
Hansa Hamburg 2005
Der Initiator
Hansa Hamburg wurde 1999 gegründet, wobei der Gründer bereits seit 1958 im Schiffsbereich tätig ist. Der Initiator bewegte sich in der Vergangenheit ausschließlich im Schiffahrtssektor. Hier wurden vor allem Spezialschiffe bzw. Schiffe mit herausragenden Alleinstellungsmerkmalen kontrahiert. Bis Ende 2005 wurden 22 öffentliche und 8 private Angebote emittiert. Sämtliche Prognosen wurden eingehalten. Der Außenauftritt ist professionell, allerdings sehr zurückhaltend.
Stärken - Sehr erfahrener Initiator mit Spezialangeboten.
Note für Außenauftritt - B
Die Angebotsstruktur
Hansa Hamburg ist spezialisiert auf innovative Frachtschiffe, vor allem kleine bis mittelgroße Containerschiffe und Tanker. Die von Hansa Hamburg aufgelegten Konzepte zeichnen sich durch sehr innovative Schiffsentwürfe und -technik aus. Damit bewegen sich diese Schiffe auch in einem eigenen Marktumfeld, in welchem teils keine nennenswerte Konkurrenz existiert (z.B. im Gasschiffsbereich). Bisher wurden 30 Angebote plaziert, 22 davon öffentlich. Das Marktumfeld im Schiffsbereich ist derzeit beeindruckend: auf Grund des weltweit steigenden Warentransfervolumens gehen Prognosen von zweistelligen Wachstumsraten im Containermarkt aus. Auch im Tankerbereich werden Steigerungen um die 9% p.a. erwartet. Ganz allgemein existiert mittelfristig ein ausgeprägter Nachfragemarkt für moderne Schiffe in den einzelnen Segmenten. Derzeit herrscht ein deutlicher Drang zu immer größeren Transportschiffen, was sich den gefüllten Orderbüchern der Werften entnehmen läßt. Hier ist mittelfristig ein deutliches Angebotswachstum zu erwarten. Gegenteilig dazu gestaltet sich der Markt für kleinere Tankertypen, vor allem für Produktentanker. Hier zeichnet sich ein Transportbedarf ab, der mittelfristig nicht bedient werden kann. Weften und Investoren verdienen naturgemäß mehr an größeren Bauvolumina, was zur Folge hat, daß die Orders für klein- bis mittelvolumige Schiffsklassen sträflich vernachläßigt wurden. Kleinere Schiffsgrößen sind flexibel einsetzbar. Hier wird in den kommenden Jahren eine deutliche Umschichtung der Gesamtflotte stattfinden, da Einhüllentanker verschärften Sicherheitsvorgaben unterliegen. Für Ölhändler sind kleinere und mittlere Schiffsgrößen bis hin zum Suezmax-Typ interessant. Diese können mit gereinigten Tanks neben Roh- und Heizöl auch weiterverarbeitete Rohöle, Chemikalien, petrochemische Produkte, aber beispielsweise auch Speiseöle transportieren. Diese Ladungsgüter stellen an die technische Ausstattung der Produktentanker hohe Anforderungen. Wichtig für die Auslastung der Tankerflotte wird vermehrt der Transportbedarf zwischen Förder-, Verarbeitungs- und Verbraucherländern für Rohöl, Ölprodukte oder Gase. Der Markt ist grundsätzlich sehr volatil, da große Abhängigkeiten von wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen in den Förder- und Abnehmerländern existieren. Hansa Hamburg versteht sich vor allem als Initiator, der Markttendenzen erkennt und langfristige Entwicklungen vorwegnimmt. In Folge weisen die Angebote ausgesprochene Alleinstellungsmerkmale auf. Die technische Ausstattung der Schiffe ist bei einigen Angeboten einzigartig zukunftsorientiert. Hansa Hamburg legt verhältnismäßig teure Schiffe auf, die allerdings durch die überaus hochwertige Gestaltung einen deutlichen Mehrwert generieren. Dieser wird vom Markt durch ungewöhnlich hohe Charterraten honoriert (als Beispiel mögen hier die vier Schwesterschiffe der „Bek-Serie“ dienen).
Leistungsbilanz
Die Aufmachung der Leistungsbilanz 2005 ist umfangreich und optisch wie inhaltlich ansprechend. Vor allem der Markt ist sehr umfangreich und ansprechend erläutert. Die Marktaussichten sind fundiert analysiert. Die Wiederanlagequote 2005 liegt laut Hansa Hamburg bei rund 40%. Das vorliegende Zahlenmaterial ist auf Grund des geringen Flottenalters noch nicht sehr aussagekräftig für eine Interpretation der durchschnittlichen Laufzeit und Rendite. Bis dato wurden erst zwei Schiffe verkauft, was einer durchschnittlichen Laufzeit der bisher abgewickelten Projekte von rund 3 Jahren entspräche. Die erzielte Rendite der zwei vorliegenden abgewickelten Schiffe belief sich auf durchschnittlich 15,6 % p.a. (lineare Rendite vor Steuern). Legt man die Zahlen der Vergangenheit zu Grunde, so haben bisher sämtliche Angebote einen positiven Verlauf. Hansa Treuhand legt eine nachvollziehbare und detaillierte Analyse der einzelnen Angebote vor. Bis dato sind bei sämtlichen Fonds die Prognosen eingehalten worden. Teilweise (6) gab es nicht nennenswerte Abweichungen nach unten. Die Mehrheit der Angebote (16) weist ein Mehr an Erträgen bzw. Tilgungen aus. Hier erweist sich, wie vorteilhaft eine Orientierung auf Spezialschiffe ist. Diese können ganz allgemein eine höhere Charter einfordern als üblich wäre.
Summa summarum
halte ich Hansa Hamburg für einen hochinteressanten Nischenanbieter im Bereich Schiffsfonds. Der Initiator kontrahiert Spezialschiffen nach einer sorgfältige Analyse der Marktaussichten. Die bisherigen Angebote zeichnen sich durch eine konservative Konzeption aus. In Folge empfehle ich dem interessierten Anleger eine nähere Beschäftigung mit dem Schiffsfonds-Anbieter Hansa Hamburg.